Fast alle Eltern kennen es. Kinder die abends, gerade wenn wir müde und abgekämpft sind, nochmals so richtig Gas geben. Für viele ist das verwunderlich. Haben unsere Kinder doch oft genauso viel Aktion gehabt wie wir selbst. 

Die abendliche Aufgedrehtheit  ist ganz natürlich und kann folgende Gründe haben:

Für alle Situationen gibt es aber Abhilfe. Lesen Sie hier dafür weiter.

Gründe warum Kinder abends ”durchdrehen” und was Sie dagegen tun können!

Gerade Klein- und Kindergartenkinder können in den Abendstunden so richtig aufdrehen. Das kann vielfältige Gründe haben. Die nachfolgenden Kapitel zeigen die Hauptgründe dieser "Ausraster" auf.

Unsere Kinder sind schon sehr müde

Dass unsere Kinder sehr müde oder gar übermüdet sind, kann vielfältige Gründe haben. Einige Gründe können hierfür sind zum Beispiel:

Es ist zwar noch nicht ihre Schlafenszeit, aber meist sind es die Abendstunden. 1 - 2 Stunden vor dem zu Bett gehen. Diese Stunden sind dann an manchen Tagen für unsere Kinder einfach zu viel. Ihr Hirn ist müde und versucht diese Müdigkeit mit einer Art ”letzten Kraftakt” über Bewegungen und auch mit übermäßig viel reden zu umgehen. Es ist eine Ausgleichsfunktion unseres Körpers. Allerdings halten unsere Kinder auch bei großer Müdigkeit noch lange durch.

Fun fact
Im Englischen wird diese Zeit auch als "witching hours" bezeichnet, also Hexenstunden.

Wir sollten diese Müdigkeit als Signal sehen unsere Kinder ins Bett zu stecken. Auch, wenn eigentlich noch gar nicht ihre gewohnte Schlafenszeit ist. Versuchen Sie Ihr Kind vorzubereiten, indem Sie eine altersgerechte Zeitangabe machen, wann es Schlafenszeit ist. Etwa: ”Noch 5 Minuten dann gehen wir schlafen” oder ”Spiel das Spiel zu Ende und dann gehen wir schlafen”.

Von mir selbst kenne ich das Problem. Gerade abends habe ich noch viel zu erledigen und mir passiert es, dass ich die Müdigkeitssignale meiner Kinder übersehe. Wenn das bei Ihnen ähnlich ist versuchen Sie bewusst auf die Signale Ihres Kindes zu achten. Lassen Sie auch Ihre offene Arbeit vorübergehend liegen und bringen Sie Ihr Kind erst ins Bett.

Ist es öfter der Fall das Ihr Kind abends überdreht ist, überlegen Sie vielleicht die Schlafenszeit vorzuverlegen. Sollten Sie sich nicht sicher sein bezüglicher der Schlafmenge, die Ihr Kind benötigen, habe ich einen eigenen Beitrag zur empfohlenen Schlafdauer für Sie. Und für Einschlaftipps für übermüdete Kinder lesen Sie gerne in diesem Artikel nach.

Es war ein sehr aufregender Tag

Es war einer dieser Tage wo jeder glaubt: Heute müssen die Kinder ja ins Bett fallen wie Steine. Gerade an diesen Tagen passiert es dann, dass unsere Kinder scheinbar besonders müdigkeitsresistent sind.

Im Grunde sind sie aber ordentlich müde. In Ihrem Gehirn tut sich nur so viel, weil all die aufregenden und spannenden Erlebnisse natürlich eingeordnet und verarbeitet werden wollen. Durch Erfahrungen lernen unsere Kinder. Also hatten unsere Kinder Erlebnisse, die für Sie nicht alltäglich waren, lernen Sie natürlich besonders viel.

Manchmal fällt uns Erwachsenen das gar nicht so sehr auf. Ein Besuch von Bekannten, die unseren Kindern fremd sind, ist für uns jetzt oft nicht so spektakulär. Für unsere Kinder aber unter Umständen schon. Eine fremde Person in Ihrem zu Hause ist für sie wahrscheinlich nicht Alltag. Zusätzlich erfahren Sie folgende Änderugen:

Da gibt es viele kleine Ursachen, die wir auf den ersten Blick oft gar nicht als so aufregend einschätzen. Für unsere Kinder können diese aber mitunter sehr aufregend sein. Und dann gibt es natürlich noch die offensichtlichen Tage wie ein Besuch im Kino, in einem Freizeitpark oder einer Party.

Tisch Sujet Schwungübungen

Übrigens ist viel fernzusehen für unsere Kinder auch aufregend und bedeutet Stress. Dieser kann allerdings dann nur schlecht abgebaut werden. Das führt auch zu Unruhe, wie aus einer Studie der American Acedemy of Pedriatrics hervorgeht.

Je mehr Ihre Kinder gewöhnt sind, desto resistenter sind sie gegen Stress. Einfach auch, weil nicht mehr alles so aufregend ist wie für Kinder mit weniger Erfahrungen. Aber natürlich wird es immer wieder aufregende Tage für unsere Kinder geben. Das ist gut und wichtig. Um so besser natürlich, wenn es positive Erfahrungen sind.

Aber natürlich entsteht Aufregung und Unsicherheit auch durch negative Erlebnisse. Welche sich dann auch in Unruhe am Abend zeigen kann. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Kind an solchen Tagen mehr Zeit zum Beruhigen geben. Manchmal ist das durch längere Autofahrten gegeben. Aber wenn Sie zu Hause sind versuchen Sie dann abends eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und ruhige Spiel zu spielen, zu malen oder zum Beispiel Rollenspiel mit Ihrem Kind zu spielen.

Manchen Kindern hilft es auch, wenn sie einen Rückzugsort haben an dem sie ganz alleine ihrem Spiel nachgehen und sich vertiefen können. Lassen Sie den Tag nochmals gemeinsam mit Ihrem Kind Revue passieren. So kann Ihr Kind das Geschehene besser einordnen und abspeichern.

Unausgelastete Kinder

Je nachdem was eine gewohnte Auslastung für Ihre Kinder ist, kann die Menge und die Art der Aktivitäten unterschiedlich sein. Aber im Generellen gilt, dass sich Kinder aller Altersstufen täglich an der frischen Luft bewegen sollten.

Unseren Kindern ist die Freude an der Bewegung eigentlich angeboren. Wir Eltern sind es, die es ihnen allerdings auch abgewöhnen können. Kann schon sein, dass unsere Kinder mal nicht rauswollen. Allerdings sind sie im Normalfall auch sehr leicht dafür zu begeistern. Nutzen Sie das schon von früher Kindheit an. Dann bleibt die Freude an der Bewegung recht lange erhalten und wird ein Bestandteil Ihres Alltags.

Auch das Essen unserer Kinder hat hier Einfluss. Zu viel Zucker ist natürlich schlecht für die Gesundheit. Er liefert unseren Kindern aber auch Energie. Zu viel Zucker erzeugt somit ein Übermaß an Energie, die dann natürlich irgendwie abgebaut werden muss.

Fun fact
In einer Studie von 2019 konnten keine Beweise für die Existenz eines Zuckerflashs gefunden werden. Viele Eltern (mich eingeschlossen) bezweifeln das wahrscheinlich.

Link zur Studie

Nachmittags oder abends ist also ein eher ungünstiger Zeitpunkt für einen extra Energieschub. Der hält dann meist in den Abend hinein an. Wenn er noch gepaart mit viel Anstrengung oder Aufregung ist, ist das Chaos komplett und strapaziert natürlich die Nerven von uns Eltern nochmals extra. Mehr zu gesunden Ernährung von Kinder finden Sie hier.

Fazit

Sie werden diese Situationen nicht immer vermeiden können. Aber stellen Sie sich darauf ein und versuchen Sie Ihr Kind dann so zu begleiten, dass es sich wieder entspannen oder eben durch Schlaf erholen kann. Einfach den Abend etwas ruhiger gestaltet. Versuchen Sie die Grenzen Ihres Kindes, aber auch Ihre eigenen zu bewahren. Gerade am Abend sind wir selbst meist schon erschöpft und eigentlich sehnen wir uns nur nach Ruhe.

Da sind solche Situationen natürlich besonders belastend. Es liegt allerdings an Ihnen zu versuchen etwas zu ändern. Vergessen Sie dabei nicht: Ihr Kind macht es wahrscheinlich nicht absichtlich und will Sie ärgern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind es Verarbeitungsprozesse, die Ihr Kind so aufwiegelt. Sehen Sie es als Signal zu handeln und unterstützen Sie Ihr Kind sich zu beruhigen.

Ihr psychologischer Ratgeber in Familien- und Beziehungssachen.
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